Sprache: Wie eine Wochenzeitung sich im Ton vergreift!
Wie sprechen wir über das Phänomen kognitiver Einschränkungen (alt: Demenz)? Dieses Thema beschäftigt uns regelmäßig in unserem Newsletter und vor allem bei unseren Vorträgen, Veröffentlichungen und Diskussionen. Nach unserem Eindruck kommt hier einiges in Bewegung – und zwar in Richtung auf eine Veränderung hin zu einer einladenden statt ausgrenzenden Sprache. Aber manchmal geht es auch rückwärts. So erschien beispielsweise vor einigen Wochen in der österreichischen Zeitung Der Standard, die mit dem Slogan „Der Haltung verpflichtet“ wirbt, ein Artikel zum Thema so genannter Demenz, der viele Menschen gruseln ließ. Im Kriegston (Kampf, Volksfeind, Elend…) wurde hier ein düsteres Bild gezeichnet, das mit Sicherheit effektiv dazu beiträgt, die Angst vor kognitiven Beeinträchtigungen weiter zu schüren, statt sie zu reduzieren oder gar zu nehmen.
Petra Rösler vom Kardinal König Haus (Wien) hat hierzu eine kluge Stellungnahme (Frieden schließen mit Demenz) verfasst, die neben vielen anderen Akteuren auch vom Team WaL unterstützt wird:
Auch sonst lässt uns das Thema nicht los! Im September lud der DemenzRAUM (Wien) zu einer Diskussionsrunde „Wie spricht man am besten über Demenz und Vergesslichkeit?“ ein. Mit dabei u.a. Peter Wißmann von Team WaL, Angela Pototschnigg und Hanni Püringer (Alzheimer Austria) sowie Petra Rösler (Kardinal König Haus) und Helga Rohra. Wer mehr wissen möchte:
Im Landkreis Ludwigsburg (Baden-Württemberg) stand unser Vortrag mit dem Titel „Anders sprechen über Demenz“ am Beginn einer Demenzwoche. Auch hier gab es große Aufgeschlossenheit für ein Überdenken und eine Neujustierung unserer Sprache – sei es in Wort oder in Bild.